Eröffnung

Die Geschichte des Adventskalenders und warum digital (manchmal) besser ist.

Weihnachtskuchen

Der Weihnachtskuchen oder die komplizierte Schichtung von Zucker im 20. Jahrhundert

Geschenke

Warum wir uns Geschenke schenken - und was daran gefährlich ist.

Weihnachten im Krieg

Wartime London and Exile Christmas

Living in exile included the experience of celebrating Christmas in a foreign city and country. Dates like this underlined the impression of feeling forlorn and foreign, of being an outsider. Holidays are usually filled with national or regional rituals, habits, food, songs, and are, of course, closely linked to spending it at home with family and friends. Wartime Christmas in London for European exiles meant that most of these features central to Christmas were lacking.

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Text und Wort

Apokryphe Weihnachtsgeschichte auf Mittelhochdeutsch

Nikolaus

Der Hl. Nikolaus und seine Rolle für die Kindheit in den 50er Jahren

Weihnachten in Addis Ababa 1974

Musik

Frühneuzeitliche Weihnachtslieder und warum sie die besten der Welt sind.

Ende und Anfang

Alternative Zeitenwende

Masse und Macht

Wunschkonzerte im Nationalsozialismus

Konsum und Kalender

Warum der Advent genauso ist wie der Rest des Jahres.

Alle Jahre wieder wird beobachtet, dass Weihnachten, das Fest der Ruhe und Besinnlichkeit, tatsächlich einhergeht mit Hektik und Anspannung. Vor allem das Einkaufen in der Adventszeit bedeutet Stress, löst gar Panik aus – so beschrieb es die Fernsehköchin Delia Smith, ein Star der BBC, Anfang der 1990er Jahre. Dem Idealbild heimeliger Wärme und Gemütlichkeit stellte sie das Gedränge in der Innenstadt gegenüber. Warten und innehalten – das hieß für die Britin Smith vor allem Eines: Schlange-Stehen.


Delia Smith, „die beliebteste Köchin Englands“ (Times), lieferte im Jahr 1990 den Countdown für den Adventsalltag. Die Sendereihe Delia Smith’s Christmas wurde in Smiths Haus in Suffolk, East Anglia, aufgezeichnet. Auf BBC 2 waren die dreißigminütigen Folgen in den sechs Wochen vor Heiligabend zur besten Sendezeit zu sehen, donnerstags 20 Uhr. Hier zu sehen ist der Anfang der dritten Folge, ausgestrahlt am 29. November 1990.

Smiths Lob des Versandhandels macht klar, dass es der Fernsehköchin nicht um Konsumkritik ging. Ihre Darstellung fußte vielmehr auf einer Erfahrung des Konsums als einer Form der Arbeit, die als solche Mühe und Anstrengung verursachte.

Wirtschaftswissenschaftler*innen haben die Trennung zwischen Konsum und Produktion seit langem hinterfragt. Zu nennen sind insbesondere die Vertreterinnen der frühen Chicagoer Schule der Home Economics, die sich in den 1920er und 30er Jahren intensiv mit der Bedeutung und Funktion des privaten Konsums auseinandergesetzt haben. Sie beobachteten, dass sich Haus- und Familienarbeit nicht im Kochen, Backen und Waschen oder der Kindererziehung erschöpfte, sondern maßgeblich auch den Bereich des Konsums beinhaltete.

In ihrer Studie zur Ökonomie des Privathaushalts etwa wies Margaret Reid darauf hin, dass homemaking (Haushaltsführung) nicht nur die Ausführung der verschiedenen haushalterischen Tätigkeiten umfasse, sondern auch die damit verbundenen Prozesse der Organisation, Entscheidungsfindung und Finanzplanung sowie die Aufteilung der Arbeit und die Delegierung und Beaufsichtigung diverser Arbeitsschritte. Im Anschluss an die ältere feministische Gleichsetzung von Haus- und Volkswirtschaft und in Anlehnung an tayloristische Begrifflichkeiten sprach Reid vom „Management“ des Haushalts – heute ist in ganz ähnlichen Zusammenhängen die Rede vom „mental load“ der Familienorganisation.

Als Delia Smith in der BBC die Vorbereitung der Weihnachtsfeiertage thematisierte, sprach sie ein Problem an, das vielen Frauen auch Ende des 20. Jahrhunderts allzu vertraut war. Nicht zuletzt damit erklärt sich die Beliebtheit ihrer Sendung Delia Smith’s Christmas, die der Köchin weit über Weihnachten und über die 90er Jahre hinaus zu Erfolg verhalf: „Tausende von Frauen“, so beschrieb die Journalistin Ruth Watson in einem Oral-History-Interview, „hatten und haben Angst vor diesem verdammten Fest.“ Der BBC-Verleger Chris Weller sprach gar von einem kollektiven Weihnachts-„Trauma“, das Smith adressiere.

Mit der Weihnachts-Sendung lieferte die Köchin gewissermaßen ihre eigene, profane Version eines Adventskalenders: als Countdown, beginnend mit den ersten Listen und Bestellungen im November. In der letzten Episode, „The last 36 hours“, präsentierte Smith einen detaillierten Zeitplan des Weihnachtsfests, für das der Truthahn am Ersten Weihnachtsfeiertag um 7:45 Uhr morgens in den Ofen zu schieben war.

Advent, das wird hier klar, ist eine Zeit der Vorbereitung, nicht nur im theologischen Sinne. Die Kalenderzählung hat hier auch eine ganz profane, praktische Bedeutung: Advent ist die Zeit des Planens, der To-Do- und der Einkaufs-Listen, des Familien-Managements. Es ist, so ließe sich sagen, damit auch eine Zeit, die sich vom Rest des Jahres nicht besonders unterscheidet.

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